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Nürburgring 2014

Saisonfinale 2014 am Nürburgring – Lauf 9 & 10

Saisonabschluss.


Bei sowas denkt sich die CSBK: ab zum Nürburgring, so ein geheiligter Boden kommt uns gerade recht.
Das haben sich auch über 50 Alteisentreiber gesagt und das Ergebnis war eine Warteliste. Da soll noch mal einer sagen, wir hätten nicht den Nerv der Zeit getroffen und Rundenzeitenfeilen geht nur mit Traktionskontrolle und Computergedödel. Nix da, ein wilder Motor in einem wilden Fahrgestell mit einem noch wilderen Fahrer oben drauf ist doch ein Garant für wilden Spaß. Daher hatten sich auch wieder internationale Gaststarter aus aller Herren Länder angesagt, so zum Beispiel aus England, Holland und Neuseeland. Nicht so schlecht für eine vor wenigen Jahren totgeschwätzte Interessengemeinschaft. Es scheint, da läuft was richtig, sowohl bei der Orga, als auch bei den Aktiven, denn wir sind unsere beste Werbung und die ist richtig gut. Setzen. Eins.

 

Also Mopeds, die zum Rennen rennen übrigens vollkommen ungeeignet sein sollen, einpacken und Regenreifen zu Hause lassen, denn die Eifel meint es gut mit Gasaufreissern und schenkt uns selbstverständlich ihr strahlendes Lächeln.
Wer wollte, konnte am Freitag Vormittag seine Kondition testen und die GP Strecke auswendig lernen, denn uns wurde die Gelegenheit gegeben, freie Turns dazu zu buchen. Und bei einigen Rittern des heiligen Alteisens konnte man anhand der stetig fallenden Rundenzeiten feststellen, dass sie auch noch im hohen Alter lernfähig sind. Lag vielleicht auch daran, dass man in den Reihen Langstreckenfahrer mitfuhr und sich einiges abgucken konnte. Aber eins ist klar: vor denen müssen sich von uns nicht viele verstecken.
Die Erkenntnis traf auch einige Panigalefahrer . Da gab `s nicht wenige, denen die Ausreden ausgingen, als sie von mehr oder weniger aufrecht sitzenden, in den Helm gröhlenden Silberrücken gerichtet wurden. Und dann hängen die auch noch auf so Kisten mit Richtigrumgabeln und offenen Vergasern. Die Ducatisti können jetzt was Erzählen zu Hause. Könnte sein, dass sich ein paar dieser Herren im nächsten Jahr besinnen und mal Männersport treiben wollen.
Und das Fahrerlager, was soll man dazu sagen… Es ist schon ein Fest für die Augen, wenn man da rumstiefelt und sich die feinen Eisen anschaut. So sehen das auch die interessierten Zuschauer, die immer wieder mit leuchtenden Augen und vielen Fragen da stehen und in kürzester Zeit alle Infos bekommen und merken, dass hier Jungs und Mädels mit dem Herzen am rechten Fleck unterwegs sind.
Das dann auch mal ein Pleuel aus dem Motorblock hängt, kommt bei ernsthaftem Vortrag im freien Training schon mal vor. Der Patient wurde aber zu vorgerückter Stunde nach zähen Verhandlungen und reichlich Genuß einer vergorenen, hessischen Apfelspezialität per Handschlag adoptiert und wird nächstes Jahr mit einem wahren Löwenherz zurückkommen. Wieder einer angefixt. Hähä.
Vor dem Fahren durften wir dann zur technischen Abnahme beim DMSB…
Da bleibt einem eigentlich nur zu sagen, dass wir froh sein können, dass wir unseren Thorsten haben. Allzu oft sollten sich die Damen und Herren Funktionäre nicht über unsere Mopeds hermachen, sonst könnte es sein, dass die mal zur Nachhilfe müssen. Aber auch das wurde mal wieder mit Langmut und ein bisschen Nachschrauben erledigt.
Aber das Wochenende wurde nicht langweilig: Freitag 30 Minuten freies Training, Samstag zwei mal gezeitet und dann: Attacke Bonanza, die Erste!!!
War klar, dass die Sonne schien. Wer lacht da nicht, wenn 45 Knalltreiblinge über 1000 Kubik am Start stehen? Wobei einer mal wieder mit 600 ccm am Start war. Und die Geschichte ging so: „Örks, iss mir schlecht. Isch hab immer gedacht von Appelwein werd ich nich voll. Sacht ma, kann des sein, dass ich heut Nacht mein Mopped verkauft hab? Ja? Echt ? Soso. Und jetzt?…
Na gut, wenn Du unbedingt willst, nehm ich Deine 600er. Aber auf der Geraden leg ich den linken Arm aufn Rücken, von wegen der Aerodynamik und so. Danke auch.“

 

Tja und deshalb kreischte da mal wieder eine 600er mit. Und das gar nicht mal so schlecht. Da sieht man mal wieder, dass der Schwimmer den Unterschied macht und nicht – nur – die Badehose.
Apropos Hose. Da gab es ja Geschichten über den Hatzenbachbogen, dass man da sein Beinkleid eventuell verschmutzen könnte, wenn man ihn im Anschlag nehmen würde. Also, voll durchgehackt sind sie da alle, die Hosen blieben aber alle sauber. Naja fast alle, weil es im Training ein paar Ritter zu Boden gezwungen hat, die sind aber natürlich alle wieder aufgestanden und mit offenem Visier in die Schlacht geritten. Ehrensache. Der CSBKler stürzt, aber er rennt auch wieder.
Selbst wenn da mal ein Knochen ein bisschen komisch weg steht. Ist ja schließlich das letzte Rennen, da hat er den ganzen Winter Zeit wieder da hin zu wachsen, wo er hingehört.
Also fein gestartet, nach der ersten Rechts ordentlich sortiert und los geht die wilde Jagd.
Ganz vorne wurden gleich mal Nägel mit Köpfen gemacht und die ersten drei – alle aus der Open – holten die große Keule raus, um klare Verhältnisse zu schaffen. Als Erster pflügte Dirk Schnieders auf seinem gentechnisch veränderten Franz-Josef über die Strecke. Nicht zu biegen, der Mann mit dem stets sorgsam polierten Schädel. Hinter ihm, ganz andere Frisur aber auch auf Yamaha unterwegs – man sagt, es sei mal eine FZ 750 gewesen – Rapunzel Hemmerling. Der alte Dreiradfahrer zog am Kabel seines Wasserspülers und wurde diesmal nicht von kleinen, ärgerlichen Defekten gestoppt. Und dann kam da einer mit Licht und Hupe am Moped. Patrick Janz auf seiner 11er Knicker gab mal wieder Gummi wie der Teufel und ließ sich den dritten Platz nicht nehmen. Dabei fand er beim Überrunden sogar noch Zeit für den einen oder anderen freundlich Gruß.
Da wird man doch gleich viel lieber überrundet. Zumindest tut es nicht ganz so weh. Aua.
In dem Zusammenhang soll auch mal unser Rucky erwähnt werden, der dieses Jahr ziemlich Pech hatte und leider beim letzten Rennen nicht dabei sein konnte. Wir hoffen, er bleibt uns nächstes Jahr treu.
Der Rest der Bande hat es sich wieder ordentlich besorgt. Da blieb kein Auge trocken. Feine Kämpfe, hart aber fair, man kennt sich und fährt sich nicht – oder eben selten – in die Kiste. Ehrensache. Aber wer vorbei will, muss schon alles geben. Auch Ehrensache.
Als erster AMA-Reiter kam der stets fröhliche Wonneproppen Holger „ Funny„ Behnke als Gesamtvierter ins Ziel.
Die Vintagefahne hielt mal wieder Jeroen Versteeg als Fünfter hoch.
Und dass der Nachwuchs nicht von schlechten Eltern ist, zeigte unser Rookie Laui Lauenstein mit seinem sechsten Platz. Dass die Eltern auch nicht schlecht sind, zeigt uns ja nächstes Jahr sein Vater als Rookie. Und nochmal einen angefixt….
Die ganze Truppe sammelte sich dann verschwitzt und fröhlich bei der Siegerehrung, um die Helden auf den Plätzen und sich selbst anständig zu feiern.

 

Aber die Pflicht rief. Und alle kamen. Zur Charly-WM. Denn die wurde von der CSBK am Abend ausgerichtet. Nach kurzer Aufwärmrunde und Durchsage im Fahrerlager traten dann auch die Gegner an. In voller Stärke rückte die Truppe der KTM-Duke Battle an und das hat sogar uns beeindruckt.
Die Damen und Herren haben den sprichwörtlichen Nagel im Kopp und daher haben sie sich als würdig erwiesen, den Fehdehandschuh der CSBK aufzunehmen.
Daher wurde das Wetrace gestartet und selbst eine in den Weg geschobene Mülltonne konnte den wilden Haufen nicht aufhalten. Gut, einen hat`s hingehauen aber der war aus unseren Reihen und so einer steht ja immer wieder auf.
Es kam, wie es kommen musste und die CSBK siegte auf ganzer Linie. Platz 1, 2 und 3 gingen an uns. Logischerweise auch wegen technischer Überlegenheit bzw. sauberem Tuning. Merke: Auch Elektroroller mögen es, wenn sie anständig frisiert sind!
Der Sieg wurde dann gemeinsam im CSBK-Zelt gefeiert, Bier und Würstchen aufs Haus. Einige sind standesgemäß im Stil der Achtziger aufgetreten, wobei die Truppe um den grünen Bernd natürlich wieder den Vogel abgeschossen hat. Komplettes Kawa-80er-Outfit. Unschlagbar.
Außer vielleicht durch echte Kotletten…
Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt und einige waren echt besorgt wegen Regen, Wind und Nebel. Ach ja, auch wegen der kuscheligen 8 Grad. Aber die Eifel wäre nicht die Eifel, wenn man sich nicht auf das Wetter verlassen könnte, daher haben uns die Langstreckler und die Ducatitreiber die Strecke schön trocken gefahren. Und pünktlich zum ersten Aufruf kam auch die Sonne raus. Wobei jetzt auch noch nicht alle fertig waren, da gab es nämlich noch den Kollegen aus Neuseeland, dem das Wetter nix ausmacht ( we call it liquid sunshine ) der aber tatsächlich bei der abendlichen Feier beim Grill falsch abgebogen war und daher den Schweizern in die Hände geraten ist, um dann zu allem Übel noch in den Topf mit Käsefondue zu fallen. Den Kiwis sei gesagt: wir fahren auch mit nem Fußball im Bauch und wer flüssigen Käse nicht verträgt, sollte nicht mit 5 Liter Bier nachspülen. Also Schluss mit Jammern, rauf aufs Moped, Gas ist rechts.
Hat er dann auch brav gemacht und versprochen, nächstes Jahr wieder zu kommen.
Also sind wir am Sonntag Morgen alle wieder angetreten, um das letzte Gefecht des Jahres auszutragen.
Trotz aller wilden Beschleunigungsduelle ist es mal wieder gelungen, den ganzen Packen unversehrt um die erste Kurve zu bekommen. Und dann gings ähnlich weiter wie im ersten Rennen. Wobei der werte Herr Schnieders noch eine Sekunde runterschnitzen konnte und damit den vollschlanken Franz-Josef in 2.08 min um den Kurs geprügelt hat. Da wäre er im GSX-R Cup ziemlich weit vorn gewesen. Rapunzel und Patrick sind ihm wieder mit ein bisschen Respektabstand gefolgt. Der lustige Holger kam wieder als Vierter ins Ziel, nur diesmal waren halt der grüne Bernd und die rasende Kanonenkugel Malte nicht ausgeschieden. Und daher entwickelte sich zwischen den Dreien ein wilder Kampf, der in Platzierung in der Reihenfolge ihrer Erwähnung endete. Aber richtig knapp war `s.
Gaaaanz feiner Rennsport, die Herren.
Der erste Vintage Fahrer kam auf Gesamtplatz 7 ins Ziel und es war mal wieder Jeroen.
Die meisten Fahrer kamen ins Ziel, richtig dumm gelaufen ist es aber für # 94 Sebastian mit seiner wilden Bol`Dor . Der Herr wirft Ende Start/Ziel den Anker und sieht dann sein Eisen vor sich her rutschen. In Richtung Mercedes Tribüne. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten zur Siegerehrung lachend neben der ondulierten Honda mit abgeschnittenem Hosenbein und diversen Verbänden zu stehen und sich auf die nächste Saison zu freuen.
Und dann gab es noch den kleinwüchsigen Rentner, der mit zwei Mopeds anreist, um mal auf seiner Hausstrecke so richtig abzuräumen. Hat er doch für beide Mopeds nur einen Auspufftopf dabei. Jetzt darf der geneigte Leser mal raten, auf was der Herr natürlich beim Eintauchen ins Kiesbett an der Schumacher-Schikane landete. Na? Genau!
Und ein paar Rippen hat er sich auch kaputt gemacht. Ihm und allen Anderen wünschen wir gute Besserung.

 

Die Sieger wurden anständig geehrt und wir haben uns endlich mal zum Gruppenfoto zusammen-gefunden.
Somit standen auch die Meister des Jahres 2014 fest, die werden aber erst bei der JHV gefeiert.

 

Und dann waren wir alle ein bisschen traurig und haben bei schönstem Wetter unsere Siebensachen zusammengepackt oder –gekehrt. Aber nach der Saison ist ja vor der Saison und wenn alle Gaskranken und Gleichgestörten da weitermachen, wo sie dieses Jahr aufgehört haben, dann kann sich 2015 ja mal auf was gefasst machen.

 

Fazit 2014: Tolle Rennen, tolle Strecken, super Orga, feiner Rennsport und die Truppe setzt dem Ganzen noch den Hut auf!!!

 

Autor: Hansi Münich

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